Pflanzen pikieren

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Was heißt pikieren?

Das Wort pikieren kommt aus dem Französischen und heißt „stechen“. Heute wird das Wort beim Gärtnern verwendet. Es beschreibt die Vereinzelung von Sämlingen. 

Nach der Aussaat werden eng stehende Sämlinge vereinzelt damit sie besser wachsen können. Meist werden die Sämlinge in einzelne Töpfe oder an den endgültigen Standort gesetzt.

Pikieren – aber wie?

Pikieren Tomate

Ein paar Stunden vor dem Vereinzeln sollten die Sämlinge gegossen werden, damit sie ausreichend versorgt sind falls es zu größeren Wurzelschäden kommt. Um ehrlich zu sein fällt das Pikieren mit ein wenig Erfahrung um einiges leichter. Wenn das Gefühl für die Empfindlichkeit der Pflanzenwurzeln fehlt, kann schnell zu viel Wurzelwerk zerstört werden.

 Als erstes ist es wichtig immer feine, lockere Anzuchterde zu verwenden. So fällt das Pikieren um einiges leichter! Anfänger sollten sehr vorsichtig vorgehen, um ein Gefühl für die Pflanze zu bekommen. 

Ein Pikierstab ist nicht unbedingt notwendig. Ich habe gute Erfahrungen mit normalen Holzspießen gemacht. Beim Pikieren wird der Bereich um den Sämling tiefgründig mit dem Stab gelockert. 

Eine Hand hält die Jungpflanze fest, wärend die Andere den Sämling behutsam mit dem Holzstab aus der Erde hebelt. Sobald das Substrat ausreichend locker ist, wirst du spüren, dass der Sämling sich leicht entfernen lässt! Dabei sollte mit der Hand nicht zu viel Druck auf den Stängel oder die Blätter ausgeübt werden.

Wann muss ich pikieren?

Das hängt ganz davon ab wie ausgesät wurde. Bei eng stehenden Jungpflanzen sollte pikiert werden, sobald das zweite Blattpaar ausgebildet ist. 

Wartet man länger wird die Pflanze durch die Konkurrenz geschwächt und das Vereinzeln fällt schwer, weil die Wurzeln stark miteinander verwachsen sind. Bei großzügigen Abständen oder einzelnen Töpfen können die Jungpflanzen länger im Substrat gehalten werden. 

Das Zeichen zum Vereinzeln bei Sämlingen in Töpfen ist, wenn die erste Wurzel unten aus dem Topf wächst. Wurde sofort in Kübel oder Balkonkästen gesät ist es nicht notwendig zu pikieren.

Pikieren regt das Wurzelwachstum an!

Natürlich stellt das Pikieren Stress für die Pflanze dar. Wassermangel, neuer Standort, Wurzelschäden um einige Stressfaktoren zu nennen. 

Es ist völlig egal wie vorsichtig man dabei vorgeht. Es werden immer Schäden an den Wurzeln entstehen.

Pikieren Jungpflanzen im Topf

Selbst wenn die Wurzeln nicht abreißen entstehen winzige Verletzungen. Dadurch bekommt die Jungpflanze einen Impuls der das Wurzelwachstum stark anregt. 

Ist der Sämling verpflanzt, kann die Pflanze erneut gut durchwurzeln und gestärkt aus der Vereinzelung hervorgehen.

Was ist nach dem Pikieren wichtig?

Durch die Verletzungen an den Wurzeln kann es zu einem Wassermangel in der Pflanze kommen. Sie muss schattig aufgestellt werden und darf auf keinen Fall in die pralle Sonne. Wenn möglich, wäre ein kühler Platz optimal. 

Lässt sich die Jungpflanze trotzdem hängen, kann nur noch gespannte Luft helfen. Ein Gewächshaus oder eine übergestülpte Folie kann jetzt Abhilfe schaffen. Wichtig hierbei ist es, einmal täglich zu lüften. Die hohe Luftfeuchtigkeit kompensiert die Transpiration der Pflanze.

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